Bombardierung von Friedrichshafen

Thema: Politik

Ort: Appenzell Ausserrhoden; Vorderland (Karte anzeigen)

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Datum: 28.04.1944

Standort: Privatbesitz Karl Rechsteiner, Gais; Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden, KB-015016/221, KB-015017 (Digitalisat) und KB-015018/221

Urheber/-in: Forster, W.

Beschreibung:

Nachtaufnahmen eines britischen Fliegerangriffs auf Friedrichshafen. Typisch für die Angriffstaktik sind die im ersten und dritten Bild gut sichtbaren Leuchtkugeln (im Soldatenjargon "Christbäume" genannt), welche von der ersten radargeleiteten Fliegerstaffel abgeworfen wurden und minutenlang in der Luft schwebten, damit die nachfolgenden Bomberpiloten ihre Ziele sehen konnten. Die Flugzeuge hatten damals noch keine Nachtsichtgeräte und flogen die Ziele stets auf Sicht an. -- Im mittleren Bild sind trotz Dunkelheit die dicken Rauchschwaden zu sehen, welche von den starken Bränden verursacht wurden. Im Vordergrund vermutlich im Wasser explodierende Geschosse.

Diese Fotos wurden vermutlich vom Appenzeller Vorderland aus gemacht und 1970 von Seminarlehrer Josef Weiss in ein Geschichtslehrmittel aufgenommen.

Geschichte:

Vom 21. Juni 1943 bis zum 25. Februar 1945 musste Friedrichshafen insgesamt elf Luftangriffe über sich ergehen lassen, da die stadteigene Industrie, welche wichtige Rüstungsgüter hervorbrachte, zum Ziel von alliierten Luftangriffen erklärt wurde. Zu den wichtigen Rüstungsgütern gehörten Radar- und Peilanlagen, Fallschirme, Motoren, Fahrzeug- und Raketenbauteile.

Der Nachtangriff am 28. April 1944 unterschied sich insofern von den anderen Angriffen, als in dieser Nacht systematisch Wohnviertel durch englische Flugzeuge bombardiert wurden. Etwa 170 Luftminen, 580 Sprengbomben und 185 000 Brandbomben zerstörten die Industriestadt Friedrichshafen fast vollständig. Der nächtliche Angriff konnte dabei von zahlreichen Punkten aus rund um den Bodensee beobachtet werden. Besonders gut sichtbar war der Angriff von der Anhöhe Kaienspitz in Rehetobel.

Autoren: Katharina Merian, Speicher und Hans Georg Kasper, Trogen

Chronologie:

1939 Angriff der Wehrmacht auf Polen

1942 Zunehmende Anzahl Luftangriffe der Alliierten auf Deutschland

1943 Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad - Wende an der Ostfront

1945 Kapitulation der Wehrmacht (Kriegsende in Europa), Kapitulation Japans nach Atombombenabwurf in Hiroshima und Nagasaki

Literatur:

Senn, Hans: Weltkrieg, Zweiter, Kap. 1.5: Die militärisch betroffene Schweiz. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.12.2007. http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8927-3-5.php (11.8.2010).

Stadt Friedrichshafen. http://www.friedrichshafen.de (9.8.2010).

Weiss, Josef: Zweiter Weltkrieg. Wattwil 1970 (Geschichte unserer Zeit 5).

Augenzeugenbericht von Joseph Kesseler (mit zusätzlichen Dokumenten) in: Fürstenberg-Gymnasium Donaueschingen. Chronik des Abiturientenjahrgangs 1947. Projekt Internet 5/ 2001 www.fg.vs.bw.schule.de/abi/abi47/krieg-05.htm (8.Feb.2013)

Tags:

Fotografie, Krieg, Appenzell Ausserrhoden; Vorderland, Friedrichshafen, Zweiter Weltkrieg

Zeitzeugnisse

Titel:

Bombardierung von Friedrichshafen