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Titel:
Ein Urkundenbuch zum Jubiläum
Thema: Kultur
Ort: Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden
Datum: --.--.1913
Masse: 28 x 21 x 7 cm
Standort: KBAR, App 2:1 L; KBAI, B 1913.1.1; StAAR, Hb 2:1; LAAI, B 1913.1.1B
Urheber/-in: Schiess, Traugott; Marti, Adam
Beschreibung:
Der von Traugott Schiess (1864-1935) und Adam Marti (1857–1940) bearbeitete erste Band des Appenzeller Urkundenbuches umfasst die ältesten Dokumente zur Appenzeller Geschichte von der Ersterwähnung des Schwänbergs bei Herisau 821 bis zum Bundesbeitritt 1513. Insgesamt sind 1621 Urkunden aus appenzellischen und auswärtigen Archiven im Volltext oder Regest wiedergegeben.
Der aufwändig aufgemachte Band wurde von der Buchdruckerei O. Tobler in Trogen gedruckt und in Pergament eingebunden. Er kam nicht in den Buchhandel, sondern wurde nur ausgewählten Personen und Institutionen überreicht. Hundert broschierte Exemplare wurden der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der historischen Forschung überlassen.
Geschichte:
Das Appenzeller Urkundenbuch war neben dem Erinnerungsbild von Viktor Tobler eine der beiden offiziellen Festgaben der Regierung von Appenzell Ausserrhoden. Die Herausgabe dieser Quellensammlung war vom Ausserrhoder Kantonsbibliothekar Adam Marti in der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft (AGG) angeregt worden, die ihrerseits bei Regierung und Parlament grosszügige Unterstützung für das Vorhaben fand. Mit dem Buch sollte die schön ältere Quellensammlung von Johann Caspar Zellweger (1768-1855) abgelöst werden, da diese den damaligen editorischen Ansprüchen nicht mehr genügte.
Die Ausserrhoder Regierung als Herausgeberin begleitete den Entstehungsprozess eng. So mussten die Bearbeiter Traugott Schiess und Adam Marti fertige Druckbogen jeweils der Regierung vorlegen. Und diese liess es sich nicht nehmen, einzelne Bemerkungen anzubringen. Beispielsweise wurde bei den Quellenangaben darauf hingewiesen, dass vom Landesarchiv Appenzell Innerrhoden die Rede sei. Es solle jedoch vermerkt werden, "dass es sich hier nicht etwa um das spezifisch innerrhodische, sondern um das Ausserrhoden u. Innerrhoden gemeinsam zugehörende Landesarchiv Appenzell handle". Trotz dieser engen Begleitung war der Band gerade noch rechtzeitig zu Ende des Jahres 1913 fertig.
Erschienen ist schliesslich eine Sammlung von durchaus anderem Charakter als jene Zellwegers. Allein schon die Anzahl erwähnter Dokumente verdeutlicht den Unterschied: Während die Sammlung Zellwegers 666 Urkunden umfasst hatte, zählte das Urkundenbuch von 1913 über 1600. Wegen des Umfangs konnten häufig nur Regeste statt der volle Wortlaut der Urkunden wiedergegeben werden.
1934 kam schliesslich der zweite Band des Urkundenbuches heraus, wiederum bearbeitet von Traugott Schiess. Er umfasste Dokumente von 1514 bis und mit der Landteilung 1597. Leider fehlt für Inner- wie für Ausserrhoden eine systematische Fortsetzung des begonnenen Werkes über 1597 hinaus.
Autor: Sandro Frefel, Appenzell
Literatur:
Appenzeller Urkundenbuch. Bearb. von Traugott Schiess. Bd. 1: Bis zum Eintritt Appenzells in den Bund der Eidgenossen, 1513. Trogen 1913
Appenzeller Urkundenbuch. Bearb. von Traugott Schiess. Bd. 2: Von der Aufnahme Appenzells in den eidgenössischen Bund bis zur Landesteilung, 1514-1597. Trogen 1934
Urkunden zu Johann Caspar Zellweger's Geschichte des appenzellischen Volkes. 7 Bde. Trogen 1831-1838
Frefel, Sandro: Die Jubiläen des Appenzeller Bundesbeitritts 1913 und 1963. In: Innerrhoder Geschichtsfreund 54 (2013), S. 7-54
Nägeli, Albert, Das Appenzeller Urkundenbuch. In: Appenzellische Jahrbücher 67 (1940), S. 1-32
Tags:
gedruckt, Urkunde, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Bibliothek, Buch, Archiv, Geschichtsschreibung
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