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Titel:

Väterlicher Gruss aus der Kuranstalt Vals

Thema: Leute

Ort: Wald    (Karte anzeigen)

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Datum: 09.08.1896

Masse: 28,1 x 22 cm

Standort: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, Pa.143-01-05, früher Privatbesitz Haller, St. Gallen

Urheber/-in: Johann Ulrich Buff von Wald

Beschreibung:

Brief von Johann Ulrich Buff von Wald aus der Kur- und Badanstalt Therme in Vals an seine Tochter Emilie Buff, die sich im Welschlandjahr in Yverdon befand. Der Briefkopf trägt die Überschrift „Kur- und Badanstalt Therme in Vals 1252 M.ü.M Graubündner Oberland Schweiz“ und zeigt in einer Grafik die Kur- und Badeanstalt Vals, die Quelle des Valserrheins, die Campo Kapelle und den Teufelsstein.
 

Geschichte:

Emilie Buff kam am 31.10.1879 als Tochter von Johann Ulrich Buff und seiner zweiten Ehefrau Anna Barbara Walser zur Welt. Aus dem Familienbuch von Wald geht hervor, dass Johann Ulrich Buff 1863 Ratsherr und später Hauptmann war. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Familie Buff der Mittel- bis Oberschicht des Kantons angehörte. Bereits 1881 starb Emilies Mutter im Kindbett. Ihr Vater heiratete 1884 seine dritte Frau Anna Leuch. Emilie Buff heiratete am 29.10.1903 Robert Gubler von Wila im Kanton Zürich.
Von 1893 bis 1896 besuchte Emilie Buff die Mädchenrealschule in Trogen. Nach der Realschule verbrachte sie ein Jahr (1896-1897) in Yverdon im Welschland, wo sie bei Madame Pivaz-Rapp arbeitete. Im späten 19. und vor allem im 20. Jahrhundert wurden viele Deutschweizer Mädchen ins Welschlandjahr geschickt, um nicht nur ihre Kenntnisse der französische Sprache zu erweitern, sondern auch die Tätigkeiten im Haushalt, wie z.B. kochen, waschen, putzen, nähen, Kinder hüten etc. zu erlernen.
Mehrere Briefe von Johann Ulrich Buff bezeugen, dass er regelmässig den Sommer im bünderischen Vals zum Kur- und Badeaufenthalt verbrachte. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden an mehreren Orten der Schweiz und Europas Kurhäuser. Die gepflegte Gesellschaft traf sich regelmässig zum Kuraufenthalt, Baden, Flanieren und Plaudern in den jeweiligen Kurorten. Das Kurhaus und die Badeanstalt in Vals wurden 1893 eröffnet.

Autorin: Kathrin Hoesli, Herisau

Literatur:

Simonett, Jürg: „Vals“, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D1461.php (10.6.2010).

StAAR, Pa.143 Nachlass Familie Johann Ulrich Buff und Nachkommen, Wald.

Transkription:

"Kur- & Badanstalt
THERME
1252 M. ü/M. in Vals
Graubündner Oberland
Schweiz
Vals, den 9. August 1896.
Meine liebe Emilie!
Wie ich aus Deinem letzten Brief mit Freuden erfahren konnte, befindest Du Dich gut und zufrieden, besonders dass Du keine Schmerzen mehr hast. Auch will ich begreifen, dass Dich in der Appenzellerluft noch wöhler befunden hast. Danke Dir herzlich für Deine Nachrichten. Ebenfalls Fräulein Bertha Bruderer lasse bestens danken für Ihre werthen Zeilen, wie für Ihre wohlgemeinten Wünsche u. Ihre herzlichen Grüsse, die Du Ihr von mir herzlich erwiedern möchtest. Nachdem ich auch besser bekannt bin, habe auch gute Gesellschaft gefunden. Es sind eher mehr Gäste da als im Anfang, wo ich gekommen bin. Ich befinde mich gesund und wohl. Bin Willens, sehr wahrscheinlich noch bis nächsten Donnerstag hierzubleiben. Wir haben bereits alle Tag zum Theil Regen oder Nebel. Hoffe aber doch auf eine Kur mit gutem Erfolg.
Nun wünsche Dir gute Gesundheit u. bestes Wohlergehen mit den herzlichsten Grüssen
Dein Dich liebender Vater
NB. Ich finde das Reglement ist ziemlich streng. Erwiedere mir die besten Grüsse an Madame."

Aus: StAAR, Pa.143-01-05 Briefe von Johann Ulrich Buff an die Familie.

Tags:

Brief, Wald, Yverdon, Welschland, Vals, Emilie Buff, Johann Ulrich Buff, Kurort, Badeanstalt

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